12 fashion hacks for petites

fashiontips for petitesDas Leben als „petite“

Als Petite werden Frauen bezeichnet, die unter 1,60m groß sind. Petite bedeutet in diesem Kontext übrigens nicht zwingend zierlich. Den Begriff habe ich erstmalig vor 5-6 Jahren bei einigen britischen Modelabels entdeckt. Damit einhergehend gibt es auch die Sektionen „curvy“ und „tall„. Mich hat diese „Kategorisierung“ modetechnisch so voran gebracht. In meinen Teenager Jahren sowie Anfang Zwanziger fand ich es immer frustrierend, wenn viele Sachen einfach nicht die optimale Passform für meinen Körper & Statur hatten. Aber vieles habe ich einfach billigend hingenommen, egal ob viel zu lange Ärmel, Blusen, die einfach viel zu wuchtig für meinen Oberkörper waren oder Jeans, die doppelt hochgekrempelt werden mussten. Ich dachte immer, es gibt halt keine Alternative. Kennt jemand dieses Gefühl? Ein Kleidungsstück passt zwar, sieht aber trotzdem nicht gut aus.

Erst durch die Entdeckung der Petite Abteilung und die Inspiration einer gleichgroßen Freundin wurde mein Bewusstsein für die ideale Passform geschärft. Seither hat sich mein Kleiderschrank stark gewandelt.

Meinen finalen Wachstumsschub muss ich etwa im Alter von 13 Jahren gehabt haben, zu diesem Zeitpunkt war ich 1,53m groß. Persönlich habe ich kein Problem mit dieser Körpergröße, im Gegenteil mir gefällt es sehr, klein zu sein!

Heute möchte ich meine persönlichen Erfahrungen aus meinem Weg zu einer besseren Garderobe für kleine Frauen teilen. Bei den Tipps geht es darum, das maximale Wow Ergebnis zu erzielen und die eigene individuelle Schönheit zu betonen. Natürlich soll jede Frau das tragen, was sie möchte: aber in der optimalen Passform. Was auch immer die Garderobe mit sich bringt, an erster Stelle steht natürlich, sich in der Kleidung wohl zu fühlen.

Leider habe ich es nicht mehr geschafft, den Beitrag mit vielen Beispielbildern auszuschmücken. Das werde ich bei Zeiten nachholen, bis dahin verlinke ich alle Beiträge oder Fotos, wenn ich Beispiele dafür habe.

ultimative petite fashion guide

1.Kaufe für die perfekte Passform in der Petite Abteilung ein
Dieser Tipp ist zwar selbsterklärend, jedoch finde ich nicht, dass man alles in der Petite Abteilung kaufen muss. Vor allem die Marken aus England bieten leider nicht immer hochwertige Materialien an. Weshalb ich z.B. nicht Unmengen an Polyester Blusen brauche, sondern dann lieber mit einer guten Bluse aus der regulären Abteilung zur Schneiderin gehe. Ich nutze die Petite Abteilung überwiegend für Hosen, Jeans und gelegentlich für Mäntel. Da freue ich mich schon sehr, wenn etwas wie angegossen passt! Röcke und Kleider passen mir meistens auch aus der ’normalen‘ Abteilung. Es ist also immer ein kleiner Kompromiss, in welche Richtung es gehen soll. Die größte Auswahl an Petite Fashion gibt es bei Zalando oder Asos.

2.Lasse deine Kleidung bei einer Schneiderin anpassen
Das ist die goldene Regel, wenn man mit der Körpergröße aus der Norm fällt ;-). Ich habe damit so viele positive Erfahrungen gemacht, es ein ganz andere Erlebnis wenn ein Kleidungsstück perfekt auf einen selbst abgestimmt ist. Leichte Änderungen wie z.B. Ärmel kürzen lasse ich gerne von den nähbegeisterten Kolleginnen meiner Mutter vornehmen. Für kompliziertere Sachen gehe ich gerne zur Schneiderin meines Vertrauens, die repariert/ändert die Sachen so perfekt und hat immer eine kreative Lösung in petto! Ich denke das ist einer der besten Investments für den eigenen Kleiderkrank!

3.Greife bei Unterbekleidung zu Mid- oder High Waist
So, wir vergraben die 2000er Low Waist Jeans in die tiefsten Tiefen des Universums. Denn niemand, nein, wirklich niemand, sollte diesen Trend je wieder aufleben lassen! Diese Teile sind besonders für uns kleine Frauen sehr unvorteilhaft, weil sie die Beine verkürzen und den Oberkörper verlängern. Und spätestens wenn man in der Bauchregion ein paar Rundungen hat, wird es sehr unschön. Und das ganz unabhängig von der Körpergröße. Ich verstehe es, dass nicht jede Frau der Typ für High Waist ist, daher würde ich wenigstens zu Mid Waist raten. Subjektiv empfunden neigen kleine Frauen eher zum Figurtyp mit dem langen Torso und kurzen Beinen, daher kann ein hoher Hosenbund zu optisch längeren Beinen verhelfen. Ich finde in High Waist sieht man meistens auch schlanker aus, da dann „alles verräumt“ ist ;-).

4.Oberbekleidung sollte nicht unterhalb der Hüfte enden
Ähnlich wie bei den Hüfthosen haben zu lange Pullover oder Blusen den selben Effekt, die Beine werden optisch verkürzt und zugleich wirkt der Oberkörper „wuchtig“. Daher sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass Oberteile und Jacken nicht auf dieser ungünstigen Höhe der Hüfte oder des Schambereichs enden. Das passiert meiner Meinung sehr oft bei Blusen aus der regulären Abteilung, daher lohnt es sich solche Stücke anzupassen, in dem man sie um 3-6cm kürzt. Probiere es aus – du wirst sofort einen großen Unterschied merken! Ich trage meine Oberteile zu 80% in die Hose oder Rock gesteckt, aber wenn ich ‚mal ein freiliegendes Oberteil trage, dann erwarte ich den perfekten Sitz. PS: Wenn du Oberteile nicht komplett in die Hose stecken möchtest, dann stecke nur etwas von der Vorderseite in die Hose. Auch das verlängert deine gesamte Linie optisch! Blusen können auch geknotet anstatt komplett in die Hose gesteckt werden. Bei Pullovern achte ich darauf, dass eher schmal als oversize geschnitten ist. Daher greife ich zu Marken mit feinen Schnitten oder Cropped Modellen. Auch das Material ist entscheidend, leichte Materialien und Strukturen schmeicheln mehr als alles was „chunky“ ist.

5.Trage kleine oder auch grosse Auschnitte, um deinen Körper optisch zu verlängern
Hier gilt natürlich das Credo, nur so viel zu zeigen, wie du möchtest ;-)! Auschnitte, vor allem der V-Auschnitt, strecken den gesamten Anblick. Während etwas hochgeschlossene Rundhalsauschnitte, vor allem ärmellos, widerum den Körper optisch verkürzt (das habe ich übrigens in einer Hochzeitsendung gelernt *lach*); da muss ich gleich an die schrecklichen Skater Kleider, die H&M einem jedes Jahre in Zig Variationen andrehen will, denken. Ein Graus. Ein leichter Rollkragen oder Stehkragen allerdings, verlängert die gesamte Linie widerum.

6.Gehe sparsam mit Oversize sowie sehr voluminösen Sachen um
Dieser Punkt wird nun sehr subjektiv ausfallen, da ich zu Oversize eine sehr „festgefahrene“ Meinung habe. Ich denke tatsächlich, dass Oversize nur etwas für große Frauen mit (sehr) schlanker Statur ist. Vor allem bei Oberteilen geht alles am Form & Kontur verloren und sieht dann ggf. sehr unprotional aus mit zwei kleinen Beinchen. Meine Empfehlung daher, wenn du etwas Voluminöses tragen möchtet, dann kombiniere etwas Figurbetontes dazu wie z.B. bei diesem Outfit. Hohe Absätze können den Look auf jeden Fall auch etwas strecken. Übrigens würde ich den Look so aktuell nicht mehr tragen, da ich nun ein paar Kilos mehr wiege und da würde die bauschige Jacke mit der insgesamt kräftigeren Statur nur noch eins drauf setzen. Es sollte bei Oversize oder voluminösen Sachen immer ein Gegenpol geschafft werden, damit ein Ausgleich entsteht. Zu Culottes oder Palazzohosen passen enge und/oder feine Oberteile. Etwas Weites für den Oberkörper wäre in dem Fall kontraproduktiv, da das dann wie ein Schlabberlook wirken würde. PS: ein riesiger Oversize Schal tut im Übrigen auch nichts für uns kleine Frauen ;-).

7.Finde deinen Figurtyp heraus, wenn es um die Midi-Länge geht
Und es geht gleich weiter mit einem sehr heiklem Thema; Mit der Midi-Länge haben sicherlich schon viele kleine Frauen schmerzliche Erfahrungen machen müssen. Denn gefühlt 99% der existierenden Midi Röcken sagen einem ganz unverblümt „Das ist nichts für dich!„. In Gegensatz zu den Oversize Sachen, sollten wir uns das nicht absprechen lassen. Daher musst du hier einfach etwas durchprobieren. Aufgrund meiner kräftigen Waden eignen sich bei mir was Midilänge angeht, Bleistiftröcke besonders. Ein ausgestellter Plissee Rock sieht bei mir in der Midilänge wiederum total schrecklich aus. Diese eignen sich eher für den Figurtyp mit schlanken Beinen und/oder schmalen Hüften. Aber! Probieren geht über Studieren, kürzlich habe ich tatsächlich einen zu mir passenden Plissérock gefunden. Bei Midi- und Maxilängen sollte darauf geachtet werden, dass der Stoff nicht so viel Volumen hat. Sonst wirkt es zu bauschig und man geht quasi in den Unmengen an Stoff unter.

8.Wähle Schuhe, die spitz zulaufen
Im Gegensatz zu eckigen oder runden Schuhen, verlängern spitz zulaufende Schuhe die gesamte Linie etwas und man wirkt dadurch „gestreckt“. Wem spitze Schuhe zu extrem sind, kann auch erst einmal zu mandelförmigen Schuhen mit einer abgerundeten Spitze greifen. PS: auch Nudefarbende Schuhe verlängern die Beine optisch, da kein harter Übergang zwischen Fuss und Bein vorhanden ist. Wenn du auch noch auf Absätze stehst, umso besser! Die mogeln uns ein paar CM grösser und verlängern ebenfalls das beim optisch.

9.Vermeide klobige Schuhe
Für diesen Rat werden mich so manche Dr. Martens Liebhaberinnen lynchen. Dennoch tun meiner Meinung nach, Chunky Boots jeglicher Art nichts für kleine Frauen. Es sei denn, man hat eine extrem schmale und zierliche Statur. Andernfalls wirkt man eher schnell „gestaucht“ oder kräftiger als man tatsächlich ist. Gleiches gilt auch für Riemchen, die an den Fesseln enden oder Keilabsätze. Beides unterbricht nämlich die Linie der Wade und ist besonders bei kräftigen Waden unvorteilhaft. Während ein leichter oder filigraner Schuh einfach besser in die gesamte Linie einfliesst und der Trägerin mehr Eleganz verleiht.

10.Passe alle Taschengurte auf deine Körpergrösse an
Auch das ist ein kleiner Handgriff mit einem großen Effekt. Oft hängen mir z.B. Umhängetaschen gefühlt fast in den Kniekehlen. Das sieht aus, als hätte sich „das kleine Mädchen“ bei Mama im Schrank bedient, und das wollen wir tunlichst vermeiden. Bei Lederriemen kann man selbst oder bei einem Schuster sich noch weitere Löcher reinmachen, bis die Tasche auf einer guten Höhe hängt. Bei Kettenhenkel oder Ähnlichem kann man die Länge regulieren, in dem man sie von Innen die Enden mit einem Gummi oder eine Büroklammer festmacht. Taschen, die man nur über der Schulter trägt, sollten auch angepasst werden. Ist der Henkel oder Riemen dabei nur schwer zu verkürzen, würde ich von einem Kauf abraten. PS: Auch lohnt sich ein Blick auf deine Gürtel, z.B. sehen (zu lange) Stoffgürtel  gekürzt besser aus, als ein Doppelknoten am Bauch.

11.Nutze kleine Handtaschen & Jutebeutel anstatt einer grossen Handtasche
Große Shopper oder tote bags sind sicherlich etwas sehr praktisches und zeitgleich ein cooles Statement Piece. But not for us my dear. Hier gibt es keinen wirklichen Tipp wie man (zu) große Taschen in unseren Look integrieren könnte. Denn sobald eine Tasche zu groß für die eigenen Proportionen ist, sieht es aus als würde man einen großen Koffer mit sich rumtragen. Natürlich gibt es viele Situationen, in denen mehr transportiert werden muss. Dafür empfehle ich die Kombination aus der Alltagstasche und einen festen Jutebeutel anstatt „alles“ in eine übergroße Handtasche zu schmeissen. Natürlich kommt es individuell darauf was du transportierst und ob du mit dem Auto, Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs bist. Daher soll es nur ein Anreiz sein. Wenn du dennoch einen Shopper haben/kaufen möchtest, wähle eine Marke, bei der die Tasche in verschiedenen Größen angeboten wird. Bei meiner LV Neverfull habe ich z.B. die mittlere Größe gewählt, so habe ich eine geräumige Tasche, die aber nicht zu groß für meinen Körper ist. Soweit ich gesehen habe, ist die Möglichkeit vor allem bei Designertaschen öfters gegeben.

12.Entwickle deine eigenen kreativen Strategien
Und manchmal muss man einfach um viele Ecken denken, um an die ideale Lösung zu kommen. Ich habe schon seit Jahren von einer hellen (engeren) Mom Jeans geträumt, aufgrund meiner kräftigen Beine + Pops war diese selbst in der Petite Abteilung nicht zu finden. Damit sie mir überhaupt passten (kein Stretch), musste ich sie immer ein paar Nummern größer bestellen. Das Endergebnis war immer dasselbe: die Hosen sahen aus wie Baggypants und trugen unheimlich auf. Traurig. Die Lösung entdeckte ich durch Zufall, es war das Modell Emily von Only, ursprünglich eine 7/8 Straight Jeans für große Menschen. Sie sitzt genau so wie ich es mir immer gewünscht habe. Des Weiteren habe ich einmal ein super tolles PU Lederkleid bei Mango in der Kinderabteilung entdeckt, ursprünglich sollte es eher locker sitzen, bei mir ist es etwas enger und hat zufällig gut zu mir gepasst. Diesen Tipp habe ich nicht extra aufgeführt, weil ich das Einkaufen in der Kinderabteilung nur bedingt empfehlen kann. Viele Sachen sind Schnitt- und Farbtechnisch eben auf Kinder(proportionen) ausgerichtet. Aber ein Auge offen halten schadet nichts.

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