curtain falls

Mit der sehr kritischen Hinterfragung der sozialen Medien, werde ich heute sicherlich für Zündstoff sorgen, aber es ist mir eine Herzensangelegenheit dieses Thema anzusprechen. Ich möchte in diesem Beitrag einfach ehrlich sein und euch meine persönliche Sicht der Dinge aufzeigen und auch die „Schattenseiten des Bloggens“ lüften. Angefangen hat das Ganze gegen Ende 2006, als ich relativ verspätet meinen DSL Internetanschluss bekam. Noch am selben Tag meldete ich mich auf diversen Plattformen an und startete meine erste Homepage über den Anbieter „Oyla“. Seit diesem Tag bin ich online. Ununterbrochen. Dieses Jahr habe ich direkt im Anschluss meiner Klausurenphase (im Januar) mit der Ferienarbeit begonnen. Im Schichtbetrieb blieb mir nicht viel Zeit um regelmäßig die sozialen Netzwerke zu checken. Die ungeplante Auszeit hat mich zum Nachdenken gebracht. Es hat unglaublich gut getan, sich einmal nicht ständig –gewollt & ungewollt– mit der Selbstdarstellung anderer (und auch der eigenen) zu beschäftigen! Ich bin zum Entschluss gekommen, dass ich nicht möchte, dass das web 2.0 (unbewusst) soviel Kontrolle über mein Leben hat.

Digitale soziale Medien – Beerdigung des sozialen Lebens?

Ich sitze in der Vorlesung „Theorien II“ als wir über die Folgen von dem Zerfall sozialer Millieus reden. Mein Professor heißt die digitalen sozialen Netzwerke nicht gut; irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen. Diese ganzen Netzwerke sind doch klasse, dank der Facebook Gruppe „Erstsemester Soziale Arbeit“ kenne ich nahezu jeden aus dem Studiengang. Da vorne links sitzt doch der, der auch beim Drittversuch der Rechtsklausur vor 4 Semestern war. Das weiß ich, weil er in der Gruppe nach möglichen rechtlichen Schritten gefragt hat, im Falle des erneuten Durchfallens. Ein paar Plätze weiter daneben sitzt die kleine Nervensäge, die sich in der Gruppe immer Ergebnisse und Skripte schnorrt. Sie dreht sich um und fragt mich, ob ich ein Blatt Papier für sie hätte, das Vorurteil über ihr Schnorrersyndrom bestätigt sich für mich. „Hey, kann mir mal jemand sagen was in der Klausur dran kommt? ich konnte leider nicht kommen.“ postet jemand in die Gruppe rein. Zufälligerweise habe ich ihn noch in der Freundesliste, weil wir vor drei Semestern eine Gruppenarbeit gemacht haben, die wir nie abgegeben haben. Zeitgleich zum Post in der Gruppe, erscheint ein Bild von ihm in der Chronik wie er sich die Zeit im Freibad vertreibt. Nie ist auf ihn Verlass, das ist so typisch für ihn, denke ich mir. – Mit diesen genannten Menschen habe ich entweder seit Ewigkeiten kein Wort mehr gewechselt oder sogar noch nie gesprochen. In den sozialen Netzwerken begnetet man sich täglich, doch bei einem zufälligen Treffen auf dem Korridor der FH reicht es oftmals nicht mehr einmal für ein „Hallo!„. Ist das wirklich das reale Leben? Ist das in irgendeiner Form „sozial„? – Ich glaube nicht.

„Zoom doch ein bisschen in ihr Gesicht rein, nein, ich meinte doch das zweite Profilbild!“
„Es geht nicht schneller, mein Datenvolumen ist aufgebraucht.“
Mit einer Freundin sitze ich in der Mensa, mit den Blicken auf den Bildschirm des iPhones gerichtet, versuchen wir möglichst viel über die Exfreundin einer Affäre rauszufinden. Wir freuen uns des Lebens, weil sie sovieles auf „öffentlich“ gestellt hat und wir uns darüber amüsieren können.

Bevor wir das Haus verlassen und sich die WLAN Verbindung trennt, aktualisiert eine Freundin ihre Timeline, um zu gucken ob noch jemand auf das neue Profilbild, das ich wenige Stunden zuvor aufgenommen habe, „gefällt mir“ gedrückt hat. Wir lachen beide darüber, ich verurteile sie nicht, denn ich hätte genau so gehandelt.

Ich zweifle an einer Freundschaft, meine Freundin antwortet mir auf Whatsapp nur noch sporadisch. Das macht mich traurig, ich traue mich lange Zeit nicht, es anzusprechen wenn wir uns persönlich sehen. Auch als wir das Missverständnis geklärt hatten, fällt es mir schwer zu akzeptieren, dass ich nur selten eine Antwort bekommen werde.

Als meine Cousine letztes Jahr in Deutschland war, herrschte bei mir eine absolute Ausnahmesituation, wir waren täglich unterwegs und ich hatte einfach schlichtweg keine Zeit für Dinge, die auf meinem Handy passierten. Ich lies die Chats ungelesen oder antwortete nur spärlich. Einer anderen Freundin passte diese Abstinenz nicht, sie konfrontierte mich direkt damit. Ich fühlte mich unter Druck gesetzt und je mehr Nähe sie sich wünschte, desto mehr distanzierte ich mich.

Mittlerweile sind diese Konflikte natürlich beseitigt, dank persönlicher Kommunikation. Dennoch waren alle Beteiligten auf irgendeine Weise gereizt, verletzt oder enttäuscht – und das wegen so einer Nichtigkeit. Noch vor einigen Jahren hat eine Freundschaft doch auch wunderbar funktioniert, obwohl die Kurznachricht auf 160 Zeichen beschränkt war, genau sowie ihre Anzahl, weil sie noch etwas kostete. Und weil Kommunikation heutzutage quasi unbegrenzt möglich ist, hat sie scheinbar auch an Wert verloren. Ich finde das, die Qualität sozialer Beziehungen unfassbar unter den sozialen Medien leidet.

 „Wollen wir nicht lieber eine Whatsapp Gruppe machen? Mit den Mails ist es immer so umständlich!“ sagt eine Kommilitonin. Mir ist unwohl dabei, ich gebe meine Nummer nur ungerne raus. Zwei Tage vor Abgabe der gemeinsamen Arbeit blinkt das Handy ununterbrochen auf, ich traue mich nicht in Whatsapp online zu gehen, weil ich noch etwas Zeit brauche um meinen schriftlichen Teil auszuarbeiten. Ich habe Angst, dass sie von mir denken, warum ich denn hier online sein kann aber nicht an der Präsentation arbeite.

Auf der Tanzfläche des Clubs flackert das Licht, doch es sind nicht die Scheinwerfer sondern die Bildschirme der Smartphones. Sind wir nicht mehr imstande uns mit uns selbst zu beschäftigen? Nennt man das Einsamkeit? Ich verstehe es nicht. Was ist mit uns geschehen?

Ist es nicht vollkommen ironisch, dass ich mich von dieser ständigen Erreichbarkeit und Überwachung unter Druck gesetzt fühle und parallel dazu enttäuscht bin, wenn andere diese permante Erreichbarkeit nicht erfüllen?

Anonym und unverbindlich

Manchmal hat man einen schlechten Tag. Die Symptome äußern sich bei jedem Menschen individuell. Dennoch käme kaum ein Mensch auf die Idee, auf der Straße wahllos Leute zu beleidigen oder gar auf sie einzuprügeln. Weil der Verstand so etwas nicht zulassen würde. Doch warum gelten diese Regeln nicht online? Mit einer fast krankhaft-voyeuristischen Faszination verfolge ich auf facebook Gruppen wie Das schwarze Brett Nürnberg oder im Kleiderkreisel Forum ausufernde Beiträge. Mich schockiert es, in was für nonsoziale Wesen wir uns verwandeln können. Es fallen die derbsten Beleidigungen, Abwertungen und zeitgleich hält sich jeder für den Übermenschen schlechthin. Aus jeder Ecke kommen die Hobby Psychologen, Ärzte, Ernährungswissenschaftler, Rechtsanwälte, Soziologen uvm hervor. Von diesem Online Bashing will man am liebsten ‚verdummen‘ und dennoch hat die ganze Sache ein gewisses Suchtpotenzial. Und genau dafür schäme ich mich, ich schäme mich für diese Menschen und ich schäme mich für den Konsum von dem was sie fabrizieren.

In meinen 9 Jahren Online Zeit habe ich natürlich viele verschiedene Bekanntschaften über das Netz geschlossen, sowohl weibliche als auch männliche Kontakte. (Ich darf mich an dieser Stelle glücklich schätzen, dass ich sehr tolle Freunde um mich habe; dennoch freue ich mich immer wieder über Neuzugänge & liebe die Begegnung mit Menschen.) Leider kann ich allerdings nicht behaupten, dass ich persönlich dabei immer nur positive Erfahrungen gemacht habe. Insbesondere in der Bloggerszene konnte ich dieses Phänomen feststellen, dass öfters mehr der eigene Profit im Vordergrund steht als das Interesse an einer echten Freundschaft. Ich frage mich ob es an der mangelnden Verbindlichkeit liegt, wenn man sich an einem ‚anonymen‘ Ort kennenlernt? Jede zwischenmenschliche Beziehung braucht Verantwortung und Verbindlichkeit um dauerhaft existieren zu können. Nur mit Loyalität, Geduld und aufrichtigen Absichten kann etwas etwas zwischen zwei Menschen wachsen. Glücklicherweise sind diese „Intrigen/Rivalitäten“ natürlich nicht immer der Fall, ich bin dankbar für die ehrlichen und schönen Freundschaften mit Linh (via Instagram kennengelernt), Toni (durch unsere Blogs kennengelernt) oder meiner Leserin Natalie (auf der Straße angesprochen). Erwähnenswert ist natürlich auch der Kontakt mit meinem Webmaster (und Hauptsponsor) Ronny, er kümmert sich nicht nur um die technischen Belange, sondern hat auch immer ein offenes Ohr für mich! Ich habe ihn sicherlich schon das ein oder andere Mal weinend angerufen, auch wenn wir uns nicht persönlich kennen, habe ich das Gefühl, dass er für mich da ist :-)! Vielleicht bin ich auch in der heutigen Schnelllebigkeit zu altbacken mit dieser Erwartungshaltung, aber ich strebe weiterhin nach dauerhaften und verbindlichen Kontakten :-)!

Als das Bloggen zum Geschäftsmodell wurde

Früher freute ich mich wenn es in einer Zeitschrift ein Parfumpröbchen als Beigabe gab. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es mein Gemüt nicht entzückt soviele Dinge kostenlos zugeschickt zu bekommen. ABER: Wer würde sich nicht über Geschenke freuen? Als ich 2007 das Bloggen angefangen habe, hätte ich mir niemals erträumt auch nur einen einzigen Euro durch meinen Blog zu verdienen. Drei Jahre später hatte ungefähr zeitgleich meine ersten zwei Kooperationen, es gab eine Bodylotion und ein Armband und ich schwöre, ich war der glücklichste Mensch der Welt. Dieses Konzept breitete sich mehr und mehr aus, Unternehmen verschickten Produkte zum Testen an Blogger und diese verfassten wiederum als Gegenleistung einen Beitrag. Einige Zeit später war dies dann verpönt, die Blogger sollen sich ja bloß nicht unter Wert verkaufen.

Ich bin da sehr zweigeteilter Meinung: solange es sich um ein Unternehmen handelt, das mir sympathisch ist und mir das Produkt zusagt, schreibe ich auch gerne einen Beitrag bei dem der Wert des Geschenks vielleicht sogar unter 10eu liegt. Aber ich möchte nicht, dass mir ein Unternehmen aufdrückt, dass mein Blog wegen der geringeren Leserzahlen auf irgendeiner Weise ‚minderwertiger‘ wäre. Letztes Jahr habe unerwartet von einem Home & Living Unternehmen ein Buch zugeschickt bekommen, natürlich habe ich mich sehr gefreut, in meiner naiven Euphorie sofort einen Instagrampost verfasst, um anschließend herauszufinden, dass große namenhafte Blogger ein ganzes Paket mit diversen Geschenken erhalten haben, während ich mit „nur“ mit dem Buch „abgespeist“ wurde. Das war für mich der Augenblick, indem ich entschieden habe, dass ich den Wert meines Blogs bestimme! Ich finde es sehr verdient, dass die großen Blogger dieses Paket bekommen haben, weil es sehr schöne Blogs sind, die ich auch selbst lese :-)!

Aber ich möchte absolut nicht in diese Siegertreppchen-Geschichten involviert werden, weil ich diese Konkurrenzangelegenheiten für ungesund halte. Mein Blog soll für mich ein bewertungsfreier Möglichkeitsraum sein, in dem ich mich kreativ ausleben kann, und kein Hochglanzmagazin. Ehrlich gesagt nervt mich das Betteln und Lechzen nach hohen Followerzahlen einiger Blogger aber auch Unternehmen. „Ich gebe mir soviel Mühe für meinen Blog, trotzdem habe ich nur so wenig Leser 🙁“ – Na und? Baby, du hast ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen und kannst möglicherweise studieren! Somit hast du bereits viel mehr als manch anderer Mensch auf diesem Planeten! Und sind nicht selbst 50 Leser schon eine große Anzahl? Lasst euch das einmal auf der Zunge zergehen, wieviele Menschen das eigentlich sind, die sich für euer Leben interessieren! Dankbarkeit anstatt Gier. Vielleicht sehe ich das aber auch nur so, weil ich nicht auf die Reichweite angewiesen bin. Und somit einfach freier und ungebundener bin. Ich liebe die soziale Arbeit und genau da soll mein beruflicher Mittelpunkt nach dem Studium sein. Mein Blog ist eine große Leidenschaft und auch ein Teil von mir, aber niemals eine Option für Existenzsicherung.

Der Transparenz wegen möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass ich mittlerweile auch bares Geld in Form von Advertorials verdiene, die Links sind auf No-Follow gesetzt, das Gewerbe ist angemeldet. Unabhängig von der Intention eines Beitrags, bekommt ihr immer nur meine echte & ehrliche Meinung (sowie in diesem Beitrag) zu lesen!

Instagram my life: Nicht alles was glänzt ist gold

Als ich mich vor knapp 4 Jahren über das Smartphone (ich gehörte zu den glücklichen Menschen, die zu dieser Zeit noch kein Smartphone besaßen) meines damaligen Freundes auf Instagram anmeldete, hätte ich mir niemals vorstellen können, was Instagram mit und aus uns macht. Hand auf’s Herz: Wer hatte nicht schon einmal beim Scrollen durch den Feed, das Gefühl (aufgedrückt) bekommen, dass das eigene Leben wohl sehr unspektakulär und unwichtig sein muss. Ich kann euch beruhigen: wir haben etwas kreiiert, das nicht exisiert. Auch ich habe mich leider lange Zeit davon blenden lassen; Plötzlich war das geliebte Nutellatoast Frühstück so madig gegenüber den wunderschön angerichteten Haferbreis oder Pancakes mit riesiger Obstauswahl. Die neue Handtasche von H&M sah klein und nichtig aus neben den Louis Vuitton Taschen von 16 Jährigen Mädchen mit Jet Set Leben. Auch hier kann ich euch beruhigen, denn laut einer Studie von Stefan Weick im Jahr 2000 gehören gerade ‚mal 1% der westdeutschen Bevölkerung zur Machtelite. Das gutbürgerliche Nutellatoast könnt ihr also guten Gewissens posten ohne euch wie eine arme Kirchenmaus zu fühlen ;-).

Ich habe Freunde dazu überredet, sich bei Instagram zu registrieren. Jedes Essen und Unternehmung habe ich bildlich festgehalten, auf Instagram geteilt, vorzugsweise mit verlinktem Ort und Person. Bei meiner „Social Media Auszeit“ im Februar habe ich mich gefragt, was ich da eigentlich mache und ob es wirklich das ist was ich will? Müssen fremde Menschen darüber informiert werden, WANN ich WAS mit WEM mache? – Ich löschte bis auf ein paar Ausnahmen meinen gesamten Feed, konnte mich nicht mehr damit identifizieren. Mich kotzte diese fast krankhafte Selbstinszenierung und das Streben nach Popularität & Bestätigung so unfassbar an. Diese surrealen Feeds sind Gift für die Gesellschaft. War das „sozial“ wenn meine Freunde ihr Essen kalt werden lassen mussten, damit ich meinen perfekten Schnappschuss bekommen? War es fair von mir in mein Handy irgendwelche Hashtags einzutippen anstatt meinem Gegenüber zuzuhören? War das ich? War ich völlig fremdbestimmt von den sozialen Medien?

Von mehreren Accounts weiß ich, dass vieles nur gestellt und inszeniert ist. Wir sollten uns immer vor Augen halten, dass es ein Leben hinter der Linse gibt. Auch ich bin eine Anhängerin von Ästhetik und Fotografie, möchte mich aber von dieser „Perfektion“ distanzieren. Die Beiträge auf meinem Blog stellen Momentaufnahmen und Teile aus meinem Leben dar, aber dieses Format ist nicht mein ‚echtes‘ gesamtes Leben. Selbst wenn ich nur für eine einzige Leserin als Vorbild fungiere, so möchte ich in dieser Rolle Verantwortung übernehmen. In diesem Beitrag wurde mein Leben als perfekt bezeichnet bzw. die Annahme gemacht. Deshalb möchte ich besonders an die jungen Mädchen appellieren: es gibt kein perfektes Leben! Auch wenn das auf Instagram oder Blogs so scheinen mag! Bitte glaubt nicht alles was ihr zu sehen oder lesen bekommt.

Ich kann nur von mir selbst sprechen, auch ich durchlaufe wie jeder andere normale Mensch in meinem Leben Höhen und Tiefen. Aber ich schätze auch das, was ich habe oder selbst auf die Beine gestellt habe. Ich habe nicht mehr oder weniger als irgendjemand von euch, der einzige Unterschied liegt vielleicht bei der Sicht auf die Dinge.

Fazit

Ich möchte in nächster Zeit meinen Konsum sozialer Medien so gut wie möglich reduzieren. Für mich ist es entscheidend, die Dinge, die im Internet geschehen wieder bewusster wahrzunehmen, „Inszeniertes & Gekünsteltes“ zu hinterfragen und nicht einfach hinzunehmen. Vorallem werde ich mich von Dingen distanzieren, die meinem Leben keinen Mehrwert bringen oder mir nicht gut tun. Das iPhone bleibt in Zukunft in der Tasche, wenn ich in Kontakt mit Menschen trete. Ich bedanke mich herzlich bei euch fürs Lesen, dieser Beitrag hat mit knapp 2500 Wörtern fast das zehnfache Volumen meiner regulären Beiträge. Gerne könnt ihr mir eure Erfahrungen & Gedanken zum Thema web 2.0 mitteilen :-)!

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8 Kommentare

  1. „on the Internet you can be anything you want. It’s strange that so many people choose to be stupid“

    Eine Feststellung die einen Großteil der Seltsamkeit des Mediums unserer Zeit einfängt für mich. Nahezu grenzenlose Möglichkeiten…. Und was wir oft draus machen.
    Dennoch kann ich viele der Kritik die du und andere äußern, nicht verstehen. Vielleicht aber deswegen will ich auch die meisten Hypes nicht verstehen kann und sie schlicht in meinem Leben nicht vorkommen. Ich habe nie den Sinn dahinter verstanden mein Essen zu fotografieren, wenn ich nicht grade was konkretes dazu sagen will. Über instagram weiß ich „das ist was mit Bildern“ und über Facebook „nervig langweilig und so unübersichtlich dass ich meinen Account schnell wieder gelöscht habe“ und auch wenn viele komisch schauen, lebe ich damit ganz gut.
    Aber ja, es nervt wenn Freunde nicht auf (beliebigen messenger hier einsetzen) antworten. So wie e vorher auf icq genervt hat. Und davor auf sms und da vor auf anrufe. Oder auf Zettelchen unter der Schulbank. Das sehe ich nicht so sehr als exklusives mediales Problem. Manche Menschen sind so (was ok ist) und mich nervt es (was auch ist)

    Ändert du hat recht dass ein kritischer und bewusster Umgang mit den sozialen Medien sehr wichtig ist. Und an den mangelt es vielen. Aber da habe ich auch wenig erbarmen vor den Konsequenzen dann. Um den Kreis zum Anfang zu schließen: der Fehler im System soziale Medien, sind nicht die Möglichkeiten die es uns bietet, sondern was die Nutzer Status machen.
    „Don’t hate the game, hate the players“

  2. Ich kann dir da in so vielen Punkten einfach nur recht geben!
    Soziale Medien haben ihren Vorteil. Ich finde es zum Beispiel sehr schön, dass ich mit einigen Freunden, die mittlerweile halt leider sehr weit weg wohnen, einfach leicht Kontakt halten und man auch ganz einfach Fotos etc. austauschen kann. Mittlerweile hat sogar meine Oma What’sApp und schickt manchmal sehr seltsame Fotos an ihre Enkel. 😉 Solche Sachen machen Spaß.
    Allerdings kann ich What’sApp auch extrem nerven. Durch meinen Beruf haben natürlich viele meine Handynummer und es ist schon manchmal interessant wie sehr dann die Grenzen vermischen. Die glauben dann tatsächlich, dass sie mich um 23 Uhr noch anschreiben können und sofort eine Antwort bekommen. Im besten Fall erledige ich dann auch noch SOFORT was sie von mir wollen.
    Gerade durch die Arbeit habe ich auch über viele Dinge nachgedacht und nutze manche Sachen auch anders als vorher.

    Und was Blogs und Kooperationen angeht:
    also davon kann ich ein Lied singen. Was für seltsame Sachen man manchmal angeboten bekommt… grad wenn man nur einen kleineren Blog hat, sind die Angebote schon so gut wie immer unpassend.

  3. Ich habe mir die Zeit genommen und jedes Wort deines Textes gelesen und du hast so recht! Mir fällt es selbst auf, wie sehr uns die Technik einnimmt und ich bin SO FROH, dass ich eine Kindheit ohne all den Mist hatte. Mir die Knie aufgeschürft, mein Lager im Wald beschützt und mit dem City Roller das Dorf unsicher gemacht habe! Denn sind wir mal ehrlich.. welches Kind macht das noch? Es ist irritierend, wenn in der Bahn ein 10 jähriges Kind mir gegenüber sitzt und das neuste Iphone hat. Ich muss für ein 600 Euro Handy hart arbeiten..?!

    Meine Freundinnen und ich errichten mittlerweile ein Handyverbot, wenn wir unterwegs sind. Da sind die Dinger in der Tasche verbannt und schon herrscht wieder Konverstion. Das beste, was man machen kann. ♥

    Denn ich muss zugeben.. auch ich bin hin und wieder ein Instagram und Blogger-Opfer und frage mich, was müssen die anderen für ein Leben haben, wenn sie jeden Morgen einen Pfannkuchenturm mit Goldplättchen kreieren können, jeden Tag an einem anderen Karibikstrand liegen oder sie sich freuen, wenn die Pradatasche nur noch 1000 Euro, statt ursprüngliche 2000 gekostet hat. 😉 Dann esse ich lieber einen Nutellatoast und freue mich, wenn ich mich einmal mit einer Michael Kors Tasche belohne, die ich mir jedoch selbst erarbeitet habe und an der ich mich länger freuen kann.. einfach weil es für mich noch etwas Besonderes ist.

    In diesem Sinne
    ♥ Grüße
    Selly
    von SellysSecrets || Instagram

  4. Danke für deine lieben Worte Süße! :** x3 x3 x3

    Soooo ein schöner Post!!! Wie krass früh du mitm Bloggen angefangen hast! :OOO Ich dachte ich wäre schon mit 2010 relativ früh dran aber wooow! Respekt dafür! Vor allem Respekt dafür dass du das durchgezogen hast! Ich hab bis heute ja immer wieder bisschen aufgehört was echt schwach ist. Wäre bestimmt viel weiter mit meinem Blog wenn ich es durchgezogen hätte… Tja pech gehabt Ly xDD Muss aber auch ehrlich zugeben ich setz meine Prioritäten auf mein Studium, Familie und Freunde. Aus diesem Grund muss der Blog manchmal halt warten.

    Hab mir deinen ganzen Text gerade durchgelesen. Hast dir wirklich sehr viel Mühe damit gegeben! 🙂 Das mit dem Blog Wert kenn ich. Ich bekomm manchmal so Anfragen für 80€ und soll dann einen Blogpost verfassen mit Do-Follow Link… JAAAAA klaaar ^^ sitz für einen Blogpost ja nur 2-3h dran. Lehn solche Kooperationsanfragen dann auch einfach ab. xD
    Zum Thema Handy und Whatsapp. Ich hab öfters Tage wo ich einfach mein Handy 3-4 Tage ausgeschaltet lass und erst gar nicht in Versuchung komme. Meistens wenn ich bei meinen Eltern zu Hause bin sonst könnt ich das gar nicht machen. Ist manchmal schon sehr befreiend aber komischerweise fühle ich mich in Muc in letzter Zeit eher einsam weshalb mein Handy schon eher öfters in meiner Hand ist 🙂

    Hoffe du genießt gerade die schönen Temperaturen 🙂

    Liebe Grüße, Ly :*** :cake2: :pink: x3

  5. Wow, liebe Thi, dieser Text ist unglaublich gut! Ich habe ihn geradezu verschlungen und du hast eigentlich mit allen Punkten Recht. Wir sind viel zu sehr abhängig von Social Media und vor allem unserem Handy. Besonders oft fällt das unterwegs auf, wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und das junge Ding, dass gerade über die Strasse läuft ins Handy starrt, als darauf achtet, ob ein Auto kommt. Auch sieht man das echt oft, dass Menschen miteinander unterwegs sind und entweder glotzt einer oder sogar beide dauernd in sein Handy. Wann ist das nur passiert, dass man keinen menschlichen Kontakt mehr braucht, sondern einfach alles per Mobiltelefon macht.

    Dass die Leute übers Internet manchmal echt beleidigend und böse sein können, finde ich sehr traurig. Ich hatte bisher das Glück, noch nie an so jemanden geraten zu sein. Aber was man da manchmal liest, ist nicht mehr schön. Im Alltag würden diese Menschen sich vermutlich niemals getrauen, jemanden so zu beleidigen und zu mobben, wie sie das im Internet tun.

    Hach ja, Instagram ist da so eine Sache. Am Anfang ging es mir wohl auch so, dass ich davon geblendet wurde, wie gut es manchen geht und was für tolle Sachen sie immer haben. Auch dieses dauernde Selfie-posten mit der Unterschrift „bin ich nicht süss?“ finde ich eher fragwürdig und manche Instagramer sollten sich wirklich fragen, ob sie nicht eine Selbstverliebtheit entwickeln. Aber die Leser/Follower machen die ganze Sache halt auch nicht besser, wenn sie den Instagramern dann auch noch Zucker in den Hintern blasen, für jedes gestellte Selfie.

    PR Samples resp. Geld für den Blog ist für mich nun so eine Sache. Ich nehme PR Samples an, allerdings nur von Produkten/Firmen, die mir 100% zusagen. Bisher sind das gerade einmal drei ^^ Es hat da echt zugenommen und leider finde ich, dass es einige Blogs wirklich langsam an Glaubwürdigkeit mangelt. Jeder Posts ist ein PR Sample, jeder zweite ein Sponsored Video. Für mich sollte ein Blog etwas persönliches sein, etwas mit Dingen, die man selbst wirklich mag und vor allem auch selbst kaufen würde. Ich verurteile keinen, der Geld damit verdienen will und es gibt durchaus auch solche, die ihre ehrliche Meinung abgeben, für mich käme es aber nicht in Frage, dafür Geld zu nehmen.

  6. Ich muss sagen: ich LIEBE das Social web für das was es ist. Durch das Internet hab ich viele liebe Menschen kennengelernt, viele davon kann ich heute sogar Freunde nennen. Da macht es auch nichts, wenn hunderte, manchmal tausende Kilometer zwischen uns liegen: Internet sei Dank ist Kommunikation kein Problem und auch keine Kostenfrage mehr.

    Natürlich ist ein Blog (ein Instagram-Account, Twitter, Snapchat, Periscope,…) immer nur ein Ausschnitt des Lebens. Und ja, wenn man in solche Welten unreflektiert reinschaut und es nicht einordnen kann, dass es eben nur das ist – ein Ausschnitt aus dem Leben eines anderen Menschen – dann kann das eigene Leben schnell traurig und trostlos wirken.

    Ich liebe es, Fotos aus meinem Alltag und besondere Momente zu teilen und sie über die verschiedenen Netzwerke zu streuen. Ich liebe es, in die Leben anderer Menschen zu schauen und vor allem liebe ich es, neue Menschen, Orte, Dinge kennenzulernen.

    Die Sozialen Medien (und das Internet allgemein) bieten in meinen Augen so viele tolle Möglichkeiten, wenn man auch weiß, wie man mit den Gefahren (die es durchaus gibt) umgehen muss.

  7. ein sehr anregender Beitrag, den du da verfasst hast. das internet hat, wie so viele dinge im Leben, schatten- und sonnenseiten und ich denke, jeder kommt früher oder später an den punkt, an dem er das erkennt und eine balance zwischen diesen seiten finden muss.

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